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Dinge fallen runter. Wenn sie etwas klein sind, wird es für einen Stargardter schwierig, sie wieder zu finden. Die Ohren helfen da, doch manchmal brauchen sie einen Besen.

Manchmal, wenn ich in der Küche oder an meinem Schreibtisch werkle, stosse ich unabsichtlich einen kleinen Gegenstand über die Kante und er fällt zu Boden. Ich folge ihm dann mit den Ohren und höre genau zu, wohin er rollt: unter den Tisch, von der Küchenkombination weg oder mit einer Pirouette mitten in den Raum. Harte Gegenstände lassen sich einfacher mit dem Gehör verfolgen, beispielsweise Kronkorken oder Wäscheklammern. Andere sind weicher (und damit geräuschärmer) oder hüpfen und lassen sich schwerer verorten, etwa Radiergummis oder Kaffeebohnen. Es ist für mich so gut wie unmöglich, diese kleinen Dinge wieder zu finden, indem ich nur auf den Boden schaue. Wenn die Ortung mit den Ohren funktioniert hat, kann ich mich ohne hinzusehen bücken und den Gegenstand aufheben. Hin und wieder habe ich nur eine ungefähre Vorstellung, wo er liegt. Ich gehe dann auf alle Viere und streiche mit der Hand zwei-, dreimal über den Boden. Wenn die Hand nichts findet, hole ich mir Unterstützung: den Besen. Mit ihm kann ich den Bereich, wo ich das Objekt zuletzt gehört habe, grossräumig überstreichen, bis ich es wieder klingeln oder kratzen höre. Dann weiss ich, dass meine Schraube oder meine Erdnuss sich im Besen verfangen hat. Das klappt fast immer, nur wenn der Gegenstand zu rund ist und zu gut rollt - und ich zu energisch wische - kann er mir in die andere Ecke des Raumes entwischen - oder unter den Kühlschrank.