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kenya smallEs ist nett, seine Nachbarn zu kennen und sie zu grüssen, wenn man sich im Treppenhaus begegnet. Wenn das Treppenhaus jedoch zum Garten wird, hat ein Stargardter so sein Probleme.

Kürzlich bin ich innerhalb Kenia umgezogen und ich wohne nun in einer Bungalowsiedlung. Es gibt einige permanente Mieter wie mich und laufend Gäste für zwei, drei Wochen. Die langfristigen Mieter lernt man kennen, die Gäste kommen und gheen. Die kleine Siedlung ist grosszügig gebaut mit einem gemeinsamen Garten zwischen den Bungalows, der auch als Zugang zu den Häuschen dient. Das Problem ist nun, dass der zentrale Gehweg viel zu weit weg ist, um jemanden zu erkennen, wenn ich auf der Veranda sitze. Manchmal sehe ich erst mit einiger Verpätung, dass jemand unterwegs ist. Mir stellt sich dann die Frage, was ich tun soll. Ich könnte einfach einen unverbindlichen Gruss rufen. Mit dem Risiko, dass ich die Person erst grüsse, wenn sie schon grösstenteils an mir vorbei ist und mir den Rücken zuwendet. Oder dass ich dieselbe Person zum dritten Mal innerhalb einer Stunde grüsse, weil sie hin und her geht. Kommt dazu, dass ich prinzipiell nicht gerne Leute über eine grössere Distanz hinweg "anrufe", ich finde das ein wenig unhöflich. Und wenn ich nicht grüsse, komme ich mir erst recht unhöflich vor .... Die Folge ist, dass ich mich manchmal nicht gerne auf meiner Veranda auhalte. 

Dieser Artikel ist Teil der "Stargardt in Afrika"-Serie.