Morbus Stargardt ist eine  seltene Augenerkrankung, wobei die Mitte der Netzhaut, die Stelle des schärfsten Sehens (Makula), betroffen ist. Da sie typischerweise vor dem 20. Lebensjahr beginnt, spricht man auch von einer jugendlichen (juvenilen) Makuladegeneration.

In den Sehzellen befindet sich ein Farbstoff, der sich chemisch ändert, sobald er Licht ausgesetzt ist. Diese Änderung wird von Nerven aufgegriffen und als Bildinformation an das Gehiren weiter geleitet. Damit die Sehzelle wieder lichtempfindlich wird, muss der verbrauchte Farbstoff abtransportiert und durch frischen ersetzt werden. Das geschieht durch einen Reihe von biochemischen Prozessen, die genetisch gesteuert sind. Bei der Morbus Stargardt liegt in diesem Prozess ein genetischer Defekt vor und die verbrauchten Farbstoffe können nicht mehr abgeführt werden. Sie sammeln sich innerhalb der Sehzelle, bis diese ihre Aufgabe nicht mehr wahrnehmen kann und ausfällt.

Technisch gesprochen reduziert sich damit die Auflösung des Auges. Der Vergleich hinkt zwar, aber man kann die Auflösung eines menschlichen Auges in Megypixel (MP) angeben: 575 MP (zum Vergleich: ein Weisskopfadler hat 1300 MP. Wenn mir mein Augenarzt nun mitteilt, dass ich bei 10% dessen stehe, was ein gesunder Mensch sieht, so sehe ich also mit 57.5 MP. Dabei ist zu beachten, dass die Dichte der Sehzellen gegen den Rand der Netzhaut hin abnehmen.

Morbus Stargardt äussert sich dadurch, dass das Zentrum des Sehfeldes verschwommen oder ganz weg ist. Es bleiben also nur noch die randlichen Bereich des Auges, um Dinge zu erkenne. Folgendes Video (auf Englisch) demonstriert dies: