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kenya smallManchmal wenn ich mit Leuten unterwegs bin, werde ich daran erinnert, was ich alles nicht mehr sehen kann. Häufig ist das nicht so tragisch, aber hin und wieder geht es kleine Dinge, die mir lieb sind. So wie kürzlich auf dem Naturlehrpfad.

Für das kleine Mädchen, das uns begleitete, war der Pfad eine Entdeckungsreise. Wir haben einen Bären-Baum und einen Tintenfisch-Baum gefunden, und viele lustige Blätter und Pflanzen. Bei den Blumen konnte ich noch knapp mithalten, solange sie nicht zu klein oder zu weit weg waren. Das Spinnennetz allerdings habe ich nicht gesehen. Oder den Grashüpfer,  nicht mal als er weghüpfte. Eine Bewegung ist für mich einfacher zu sehen als ein kleines stillstehende Objekt, besonders aus den Augenwinkeln. Der bunte Schmetterlingsschwarm über dem Waldweg hätte auch ein Schattenspiel der Blätter im Wind sein können. 

Über die Jahre hinweg scheinen die kleinen Dinge allmählich zu verschwinden, was bleibt sind die grossen. Die sind auch schön und faszinierend - und mnachmal sehe ich unter ihnen Dinge, die Normalsehende nicht zur Kenntnis nehmen. Trotzdem, ein schillernder Schmetterlingsflügel in der Sonne kann ich mir nur mehr vorstellen - oder googlen. Und manchmal klappt es auch bei den grossen Dingen nicht mehr: Den Regenbogen auf der Heimfahrt konnte ich nur theoretisch erahnen, mit der Sonne im Rücken und der dunklen Regenwolke links voraus.

Dieser Artikel ist Teil der "Stargardt in Afrika"-Serie.