Select your language

kenya smallDie Farbe des Tellers hilft dabei, zu sehen, was denn Essbares auf ihm liegt (siehe Beitrag “Was esse ich da eigentlich ?”). In Kenia musste ich meine Präferenz für weiss Teller revidieren. Und da einige Gerichte mit den Fingern gegessen werden, tauchten für einen Stargardter neue Herausforderungen auf.

Eigentlich bevorzuge ich weisse Teller. Auf diesen lässt sich am besten sehen, ob noch was Essbares darauf liegt. Nun ist das Nationalgericht in Kenia Ugali, eine Arte weisser Polenta. Und Ugali auf einem weissen Teller ist gut getarnt. Ein einfarbiger Teller wäre also besser. 

Ugali wird jedoch meist mit den Fingern gegessen. Das heisst, es gibt einen oder zwei Teller, die für alle erreichbar in der Mitte des Tisches platziert werden. Und da die Restaurants meist ziemlich spärlich ausgeleuchtet sind (gerade am Abend), muss ich mich häufig an den Ugali herantasten. Das fällt zum Glück nicht zu sehr auf, da es üblich ist, die Portion, die man sich grad geangelt hat, ein wenig mit einer Hand zu kneten, bevor sie gegessen wird. 

Beim Fleischteller wird die Sache schwieriger: Traditionell besteht das Nyama choma aus gegrillter Ziege, Schaf oder Rind, das vor dem Servieren klein geschnitten wird - inklusive Knochen und Knorpel. Der Unterschied zwischen Stücken, die primär aus Knochen und Knorpel bestehen, und solchen, die etwas Fleisch dran haben, ist für mich nicht zu erkennen. Ich müsste die Stücke kurz abtasten, um ein nahrhaftes zu finden. Das ist nicht eben höflich gegenüber meinen Tischgenossen, also greife ich aufs Geratewohl zu. Was dazu führt, dass ich häufig eine ansehnlich Sammlung von Knochen und Knorpel vor mir auftürme.

Dieser Artikel ist Teil der "Stargardt in Afrika"-Serie.