Es schein auf den ersten Blick widersinnig, dass ein Stargardter wie ich viel Zeit un Aufwand in die Fotografie steckt. Ich habe aber gelernt, meine Sehschwäche hier als Stärke einzusetzen. Dadurch dass ich weniger sehe, sehe ich mehr von meine Sujets.
Die modernen Mobieltelefone bieten eine Fülle von nützlichen Tools und Funktionen für Stargarster an, angefangen bei den elektronischen Karten über die Verwendung als Taschenlampe oder Vergrösserungsglar bis hin zur Vorlesefunktion. Trotzdem haben sie auch einige gravierende Nachteile.
Über schnelle Objekte, die auf mich zukommen (/z.B. Autos), und die damit verbundenen Schwierigkeiten habe ich schon mal gesprochen. Ähnliches gilt auch umgekehrt, wenn ich selber schnell unterwegs bin: Ich übersehe Dinge oder reagiere zu spät.
Meine Augenärztin teilt mir regelmässig mit, dass mein Sehvermögen bei 10% liegt. Das wird mit den üblichen Buchstaben und Zahlen in verschiedenen Grössen ermittelt, die an die Wand projiziert werden. Manchmal sieht man noch die Tafeln mit den vielen E's, die in verschiedenen Richtigen zeigen, die grössten ganz oben, nach unten werden sie immer kleiner. 10% entspricht da den obersten zwei, drei Zeilen, die ich noch erkennen kann. Mit Brille, versteht sich, ohne Brille sehe ich auf einer solchen Tafel gar nichts. Aber was heisst denn 10% nun?
Das Anschreiben von Dingen ist eine Kunst. Als Stargadter merke ich das besonders: Wenn etwas nicht am üblichen Ort steht, vor lauter Design nicht mehr z entziffern ist oder die Position des Schildes so geartet ist, dass ich ohne mein Fernglas nicht weiter komme.